Editorial

Timing – Teil 3: Die Voraussetzungen für Timing

In diesem Monat folgt – als Vorabdruck aus meinem nächsten Buch – der dritte Artikel zum wichtigen Thema „Timing“.

„Timing ist vielleicht nicht alles, aber ohne richtiges Timing ist alles nichts!“
Kampfkunstweisheit

Die Voraussetzungen für Timing
Bevor es sich lohnt, sich mit Timing in der Praxis sinnvoll zu beschäftigen, müssen die fünf Voraussetzungen, auf die Timing aufbaut, vorhanden sein:

  • Bewusstheit
  • Beweglichkeit, Lockerheit, Agilität, Gewandtheit
  • Körperliches Gleichgewicht
  • Einheit des Körpers, d.h. die Fähigkeit, die gesamte Kraft in die kleinste Bewegung schicken können
  • Taktile Sensitivität

Da alles letztlich miteinander zusammenhängt, könnte man, wenn man den Kampfgeist einmal außer Acht lässt, Timing nicht nur als sechste Voraussetzung zur Kampffähigkeit betrachten, sondern als den Höhepunkt, als das Gesamtergebnis unterm Strich.
Dem WingTsun-Meister gilt Timing als das höchste aller nötigen Attribute: als Königsdisziplin.
Timing ist vielleicht nicht alles, aber ohne richtiges Timing ist alles nichts!
Oder fast nichts, denn geben wir es zu, auch der WT-Kämpfer, der das Timing noch nicht auf den Punkt hinbekommt, hat gegen den Durchschnittsgegner noch gute Karten, wenn die meisten anderen genannten Faktoren stimmen. Allerdings muss er das Fehlen des 100%igen Timings dann durch Schnelligkeit, Kraft, Aggressivität usw. ausgleichen.
Wer dem Timing nicht die nötige Aufmerksamkeit widmet, dessen Fortschritt wird in einer Sackgasse enden. Mit Timing jedoch geht man von Erfolg zu Erfolg – egal wie alt und wie langsam man von Natur aus ist.

Als vierter und letzter Teil der Serie „Timing“ erscheint im nächsten Editorial ein Artikel mit dem Thema: „Im WingTsun drehen sich die Uhrzeiger anders herum.“

Viele Grüße
Euer SiFu/SiGung