Höhepunkt des Studiums war der 17. Januar 2009: Tag des mündlichen Staatsexamens. Dazu mussten die Masterarbeiten von den Studenten öffentlich verteidigt werden. Das Prüfungskomitee hatte eine breite Themenpalette von „Anatomie bis Zen-Buddhismus“ zu managen. Alle Studenten waren zur letzten Prüfung vorbereitet, die Themen wurden sicher beherrscht. Das Prüfungskomitee, kritisch und wachsam, wurde zunehmend zufriedener.

Spätestens bei der ersten formalen Verabschiedung von den Professoren, unmittelbar nach dem Examen, wurde jedem wieder auf neue Weise bewusst, was in den letzten Jahren gemeinsam geschafft wurde. Die akademische Anerkennung des WingTsun!

Dieses bedeutende Projekt wurde durch die Initiative und das unverwechselbare Engagement von Großmeister Keith R. Kernspecht ermöglicht , der in Professor Margaritov, dem Vizesportminisiter Bulgariens, einen begeisterten Mitstreiter fand, auf dessen unbedingte und uneingeschränkte Unterstützung er und seine Studenten über all die Jahre zählen konnten.
Die Universität Plovdiv, zweitgrößte Universität Bulgariens und das eigens für dieses Vorhaben ins Leben gerufene BMB-Institut schufen den institutionellen Rahmen und die organisatorischen Grundvoraussetzungen für diese einzigartige internationale Zusammenarbeit.
Einer der vielen Helden im Hintergrund auf bulgarischer Seite: Deyan Georgiev – Dolmetscher in allen Vorlesungen. Nach Studien- und Arbeitsjahren in Berlin konnte er von der Universität Plovdiv für dieses Studienprojekt eingesetzt werden. Beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit sicherte er die Kommunikation. Auch er wird den jetzigen „WT-Akademikern“ fehlen.

Aber während es für die ersten Studienabsolventen wahrscheinlich kein nächstes Mal im Hörsaal geben wird, wird es für Deyan Georgiev im Herbst wieder Übersetzungsarbeit geben: beim nächsten WingTsun-Master-Studiengang.

Text und Fotos: Ole Rockel