Nachdem Pfingsten 2004 das erste Treffen mit großem Erfolg stattgefunden hatte, wurde nun wie geplant die nächste Runde des gemeinsamen Kurses eingeläutet. Auf Grundlage der Ergebnisse der letzten Veranstaltung gab es wieder eine ganze Menge zu besprechen, so dass wieder ein ganzer Tag für intensives Arbeiten veranschlagt worden war. Trotz des Feiertages waren wieder mehr als 100 Schulleiter – darunter mehr als die Hälfte zum ersten Mal – nach Wiesenbach gekommen.

In gewohnt professioneller Weise hatte das „Schlossteam" um Sifu Andreas Gross von den technischen Einrichtungen bis hin zur Verpflegung alles perfekt organisiert. So konnten sich die Teilnehmer sogleich mit voller Konzentration den zu diskutierenden Tagespunkten widmen.

Nach einer kurz-und-knackigen Begrüßung durch Großmeister Kernspecht ging es unter der Moderation von Sifu Andreas sofort zur Sache.

Was wurde seit dem letzten Schulleitertreffen erreicht?

Nicht ohne berechtigten Stolz konnte ein erstes Resümee zur Kommunikationsplattform gezogen werden, die als das zentrale Ziel der ersten Veranstaltung gelten kann. Mit der Internetplattform, die jedem Schulleiter der EWTO zugänglich ist, konnte das Kommunikationsmedium geschaffen werden, das den Erfordernissen eines Verband in der Größenordnung der EWTO gerecht wird.

Durch die Kommunikationsplattform ist es nun möglich, alle Schulleiter schnell und umfassend zu informieren. Und das weit über den Rahmen der bisherigen Rundschreiben hinaus. So findet der Schulleiter hier eine Vielzahl von relevanten Dokumenten zu allen möglichen Bereichen des formalen und inhaltlichen Alltags eines WT-Lehrers: Von rechtlichen Informationen über organisatorische Tipps bis hin zu Unterrichtsmaterialien.

Darüber hinaus kann jeder Schulleiter aktiv an gegenwärtigen Entscheidungsprozessen teilnehmen und sich in Diskussionen zu aktuellen Themen einschalten oder diese sogar selbst anregen.

Kurz: Das unverzichtbare Werkzeug für eine weitreichende Kommunikation innerhalb des Verbandes ist in vollem Einsatz! Als nächster Tagesordnungspunkt wurde gemeinsam an der gemeinsamen Unternehmensphilosophie der EWTO gearbeitet, die den ideellen Ausgangspunkt für sämtliche zukünftigen Schritte bilden wird. Die Unternehmensphilosophie resultiert aus der Schnittmenge aller gemeinsamen Werte und Ziele der Schulleiter und somit letztlich aller Mitglieder des Verbandes.

Nach der Mittagspause kam ein nicht weniger wichtiger Punkt zur Sprache: Nach Jahrzehnten der altbewährten Trainingsbekleidung soll nun eine „Modernisierung" der typischen WT-Hosen und bekannten WT-T-Shirts angedacht werden. Gemeinsam mit Sifu Hans Olbers, dem Leiter des Artikelvertriebes der EWTO, wurden die wesentlichen Einzelheiten diskutiert, die eine derartige Veränderung von nicht unerheblichem Ausmaß mit sich bringt. Die ersten Entwürfe des nagelneuen Outfits dürfen gespannt erwartet werden!
Die Stunden vergehen wie im Flug, wenn in gemeinsamer Runde kreativ gearbeitet wird. Bevor die zweite Runde der Tagesordnung in Angriff genommen wurde, sorgte Großmeister Kernspecht mit einem Bericht seiner Reise zu den ersten WT-Chi-Sao-Wettkämpfen für eine Entspannungspause. Mit großem Interesse verfolgten die Anwesenden die Videoaufnahmen von dem nicht nur in Europa durchaus umstrittenen Projekts, das bereits im Herbst nach der Ankündigung in der WT-Welt 28 zu regen Diskussionen führte.

Im weiteren Verlauf nahmen die anwesenden Schulleiter die Gelegenheit wahr, in großer Runde über die EWTO-Unterrichtsordnung und die Aus- und Weiterbildung zu sprechen und diverse ersichtliche Modifizierungen der bestehenden Verfahrensweise aufzunehmen. Um stets allen Bedürfnissen und Anforderungen auf Seiten der Schüler, Schulleiter und des Verbandes gerecht zu werden, ist es unerlässlich, dass auch bewährte Methoden regelmäßig aktualisiert werden.

Zum Abschluss eines produktiven Tages demonstrierte Sifu Giuseppe Schembri das erste Schülergradprogramm WingTsun. Seit Beginn des WingTsun-Studiums wird intensiv an der Standardisierung der WT-Unterrichtsprogramme gearbeitet. Wenngleich es immer ein Qualitätsmerkmal der EWTO war, dass die einzelnen Programme teilweise über Jahrzehnte unverändert blieben, muss trotzdem auch hier immer wieder der lebendigen Veränderlichkeit der Zeit Rechnung getragen werden.

Das zweite Schulleitertreffen kann bereits jetzt nicht nur als Fortführung des letztjährigen, sondern als Steigerung bezeichnet werden. Beinahe routiniert nutzten die anwesenden Schulleiter die Möglichkeit, auf hohem und konstruktiven Niveau miteinander zu diskutieren, um gemeinsame Ideen zu erarbeiten. Kein Zweifel, dass so der Grundstein für ein gemeinschaftliches Denken gelegt wird, das in eine vielversprechende Zukunft blicken lässt.

Text: Markus Senft