EWTO

Das Graduierungssystem der IWTO

Genau wie das Unterrichtssystem des WingTsun wurde auch die Graduierungseinteilung im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und musste den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden.

Teil des traditionellen Graduierungsystems ist der Aufbau in einer Familienstruktur, die der früheren Form des Lehrer-Schüler-Verhältnisses entsprach. Bezeichnungen wie „Si-Fu“ (= väterlicher Lehrer), „Si-Hing“ (= älterer Bruder) werden bis in die heutige Zeit in aller Welt von Kung Fu-Anhängern verwendet, auch wenn von der ursprünglichen Unterrichts- bzw. Lebensweise meist nicht mehr viel übrig geblieben ist. Heute ist Kung Fu eine Freizeitaktivität, die längst den Sprung aus der Ecke exotischer Extremsportarten geschafft hat.
Hunderttausende trainieren einen der zahlreichen Stile und kaum einer folgt seinem Lehrer ein ganzes Leben lang oder lebt gar mit ihm unter einem Dach.

Der Tatsache, dass den rasant steigenden Schülerzahlen mit dem traditionellen Unterrichts- und Graduierungssystem nicht mehr gerecht werden konnte, trug Great Grandmaster Leung Ting bereits in den 70er Jahren Rechnung, als er mit der Einführung der Techniker- und Praktiker-Graduierungen die Welt des WingTsun auch in dieser Hinsicht innovativ bereicherte. Als sein Meisterschüler Keith R. Kernspecht von Deutschland aus die größte und erfolgreichste WingTsun-Organisation aufbaute, musste dieser Einteilung eine weitere für die WT-Schüler hinzugefügt werden, die noch nicht den ersten Technikergrad erreicht hatten. GM Keith R. Kernspecht entwickelte hierfür ein zwölfstufiges System, das sich sowohl in den Unterrichtsprogrammen als auch in den Graduierungen widerspiegelt.