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Acht Unsterbliche, acht Schätze und acht Sätze: die SiuNimTau

Warum eigentlich acht? Ganz einfach, „8“ ist die Glückszahl in China, was sich an den aufgezählten Beispielen widerspiegelt. Kein Wunder also, dass sich auch die SiuNimTau in acht Sätze gliedert. Der achte Satz: Handgelenksbefreiung und Kettenfauststöße. Seid gespannt auf die Tipps, die euch auch hier einen Feinschliff verpassen.

Griffbefreiung: der Anwendungsgedanke des 8. Satze

Der erste Teil des achten Satzes wird klassischerweise als Handgelenksbefreiung gesehen. Allerdings befreien wir uns hier nicht durch Kraft, sondern mit Köpfchen. Wichtig ist es, in der Form die Arme an dieser Stelle zu strecken und nicht anzuwinkeln. Die gleichzeitige Drehung der Arme hilft, den Griff des Gegners in einer Anwendung zu lösen.

In der Form wird die Hand erst zurückgezogen, wenn die andere Hand den ganzen Arm entlanggestreift ist und die Handgelenke übereinander liegen. Beide Arme wurden währenddessen gedreht. Übrigens heißt entlangstreifen nicht, dass sich die Arme dabei zwangsläufig berühren.

Wichtig:
Beende zunächst die Streckung und Drehung der Arme. Erst danach wird die zu „befreiende“ Hand zurückgezogen.
Achte bei der Streckung darauf, dass sie natürlich, entspannt ist. Soll heißen: nicht durchgestreckt und somit starr; denn damit wäre die Brust- und Armmuskulatur angespannt. Dein Gleichgewicht ist gestört.
 

Schieben und Ziehen: Zwei entgegengesetzte Energien sind zeitgleich zu üben.

Wenn du dich daran hältst, ist es ein Kinderspiel dich vom Griff des Gegners zu befreien. Wichtig ist hierbei nur, dass die andere Hand einen Konterpunkt bietet, an dem du den Griff des Gegners „abstreifen“ kannst. Deswegen ist es wichtig, dass die Hand, die gegriffen wurde, im Endpunkt der Bewegung eine ziehende Energie hat, während die andere Hand eine drückende Energie besitzt.

Anschließend kannst du den zweiten Teil des achten Satzes nutzen, um dem Angreifer einen Denkzettel zu verpassen: die Universalwaffe Kettenfauststöße.

Worauf es beim Fauststoß zu achten gilt, verrieten wir euch bereits im entsprechenden Artikel zum zweiten Satz. Diesmal geht es darum, wie mehrere Fauststöße nacheinander ausgeführt werden sollten.

Wenn der Fauststoß fertig ist und ausgetauscht werden soll, dann geschieht dies im letzten Augenblick. Kurz bevor ihr euch selbst auf die Faust hauen würdet, senkt ihr den Ellbogen ab und somit auch die Faust. Dann schlagt ihr so über eure abgesenkte Faust, dass kurzzeitig Knöchel über Knöchel steht. Beim letzten Fauststoß in Verbindung mit SaoChong solltet ihr zudem darauf achten, dass beide Bewegungen gleichzeitig zu Ende sind. Würde jemand vor und hinter euch eine Pratze halten, sollte man nur einen Knall hören. Fauststoß und Ellbogen treffen also gleichzeitig ihr „Ziel“.

Bestimmt waren ein paar Tipps dabei, die euch weitergeholfen haben. Wichtig ist es, die Form immer wieder in neuem Licht zu sehen und entsprechend zu üben. Aber natürlich gilt das nicht nur für die Form, sondern für unser gesamtes WingTsun.

In diesem Sinne frohes Üben und viel Erfolg auf eurem WingTsun-Weg!

Text: Sadek Radde
Fotos: mg